Verkatertes Wochenende

Kennt das jemand, wenn man am Samstag völlig verkatert nachmittags gegen vier aufwacht und sich fühlt, als hätte man die Nacht durchgesoffen?

Bei mir lag es heute nicht am Alkohol, sondern daran, dass ich a) mal wieder erst um vier Uhr morgens ins Bett gegangen bin, wie so oft gerade am Samstag und b) doch hartnäckiger erkältet bin, als gedacht.

Das erste Mal musss ich heute gegen 10 Uhr wach geworden sein – gestellt hatte ich mir die 10 Wecker/Alarmtöne für verschiedene Zeiten zw. 9-10 Uhr, da ich immer ewig brauche, um richtig wach zu werden. Danach muss ich wie so oft wieder eingeschlafen sein und bin erst um kurz vor 4 Uhr nachmittags aufgewacht, mit tierischen Kopfschmerzen, juckenden Ohren und dem Gefühl, dass meine Nasennebenhöhlen „platzen“; es fühlt sich jedenfalls sehr unangenehm an und das Sekret daraus – sorry – erweckt auch nicht den Eindruck, dass der Erkältungsspuk so bald vorbei wäre. Dabei ging es mir Freitagabend besser und ich dachte naiverweise, die Erkältung ausgestanden zu haben – und wollte heute eigentlich vormittags in der Wohnung was aufräumen/putzen und danach Laufen gehen; das kann ich so vergessen, auf eine Entzündung meines Herzmuskels bin ich nicht so scharf, außerdem werde ich in meinem momentanen Zustand eh nicht weit kommen, schon Dank der Atemprobleme durch die verstopfte Nase.

Zu meiner weiteren Freude musste ich feststellen, dass die Apotheken in dieser Kleinstadt, in die ich vor etwa einem Jahr umgezogen bin, anders als an meinem vorherigen Wohnort, samstags bereits gegen mittags schließen. Neues Sinupret werde ich mir daher erst Montag holen können.

Seit einer Weile bin ich Besitzer einer dieser Fitnesstracker, die derzeit so im Trend liegen, nachdem Apple mit seiner Apple-Watch angefangen hat. Meiner ist sehr simpel und war ein spontaner Einkauf im Supermarkt, da ich irrtümlich dachte, das Gerät könnte nicht nur die Schritte, sondern auch den Puls messen. Da er der letzte seiner Art war und der Fitnesstracker, den ich eigentlich dort kaufen wollte, bereits ausverkauft war, habe ich in einem Anfall geistiger Umnachtung mir ein fitbit flex 2 für ca. 20 € gekauft und brav die dazugehörige App auf meinem Handy installiert.

Nachdem ich bald darauf die Sinnhaftigkeit dieses Einkaufs bezweifelt hatte, muss ich sagen, dass ich das Gerät inzwischen sehr zu schätzen weiß. Es motiviert mich sogar teilweise, mich mehr zu bewegen, und irgendwie ist es nett, dass wenigstens dem Gerät nicht egal ist, wie viel ich mich bewege. Der Tracker lässt sich auch unauffällig zusätzlich zur Armbanduhr gut bei der Arbeit tragen.

So, ich muss mich jetzt irgendwie in einen Zustand versetzen, in dem ich es zumindest heute bis zum Aldi schaffe. An sich gehe ich generell lieber zu Fuß, aber heute werde ich das Fahrrad brauchen, da ich auch Getränke besorgen muss – und den PKW ausnahmsweise nicht dafür nutzen möchte, weil ich mich sonst heute gar nicht mehr bewegen werde.

Edit: Meine Erkältung ist leider eine Nasennebenhöhlenentzündung; das hatte mir noch gefehlt. Außerdem nervt mein Bruder wieder – es ärgert mich, dass ich überhaupt ans Handy gegangen bin. Es ist mit ihm immer das Gleiche und Weihnachten mit ihm war schon ätzend und belastend genug, wie jedes Jahr und wie jedes Mal dazwischen bei Kontakt mit ihm. Die Bezeichnung als „Energievampir“ wäre für ihn noch untertrieben. Wahrscheinlich hat seine neueste Bekanntschaft gerade keine Zeit und der cholerisch-egozentrische Herr leidet an fehlenden mitmenschlichen Wirten, die er anzapfen kann, sonst hätte der mich gar nicht angerufen. (Ich als Person interessiere ihn eh nicht wirklich, im Grunde sind andere für ihn austauschbar.) Jetzt macht er wieder wie üblich gerade auf „Es tut mir sooo Leid mit Weihnachten und wie ich zu dir war blabla“ – und wehe ich bin nach so einer tollen Entschuldigung und reflektorischen Glanzleistung nicht bereit, ab so sofort mindestens einmal pro Woche mit ihm zu telefonieren (und mir seinen Seelenballast reinzuziehen als ewigen Monolog), dann sieht er sich wieder als Opfer von mir bzw. bin ich dann aus seiner Sicht böse und liebe ihn nicht, wo es ihm doch sooo schlecht geht blabla. Psychodrama vom Feinsten, kenne ich mit ihm schon seit Jahrzehnten.

Und wenn er so schleimig-aggressiv drauf ist, weil er was von einem möchte (dabei aber wie eine scharfe Handgranate jeden Moment explodieren kann), ist er noch ätzender, als wenn er offen feindselig-aggressiv ist. Ob ich überhaupt Kontakt zu ihm möchte bzw. dass ich – wie bereits ihm gegenüber inzwischen offen erklärt – derzeit keinen Kontakt haben möchte, auch gesundheitlich schlecht zurecht bin etc., interessiert ihn nicht => ER möchte Kontakt, das ist das einzige, was für ihn relevant ist: Seine Bedürfnisse. Arschloch.

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