Durchhaltevermögen

Ich habe hier lange nicht mehr geschrieben, weil ich sehr viel um die Ohren hatte, beruflich auf der Arbeit, mit der Notarausbildung, aber auch privat. Das ist auch weiterhin so, weshalb ich auch künftig in den nächsten Monaten wahrscheinlich nicht oder kaum bloggen werde. Am meisten kämpfe ich mit meiner Lernblockade, da die Prüfung in wenigen Wochen ansteht. Das kenne ich leider schon alles von meinen beiden Staatsexamen. Ein wenig Hoffnung gibt mir, dass ich die Staatsexamina damals gleichwohl irgendwie geschafft habe. Und ich versuche mich auch damit zu motivieren, dass das Notarexamen die letzte Examensprüfung ist, die ich in meinem Leben machen muss. Danach mache ich nur noch freiwillige Prüfungen, auf die ich selbst Lust habe (ich möchte z.B. nach dem Ganzen mal Spanisch lernen).
Vom Verstand her ist mir das „Muster“ bei meiner Prüfungsangst klar, aber bei der Umsetzung, dagegen anzugehen und konsequent zu lernen, statt das Lernen immer wieder neu aufzuschieben und mich am liebsten irgendwo vergraben zu wollen, bis das Unheil vorbei ist, versage ich täglich neu.

Immerhin habe ich mich in den letzten Wochen zumindest beim Aufschieben mit Lerntechniken auseinandergesetzt. Da gibt es einige interessante Youtube-Videos, die ich mir beim Prokrastinieren angeschaut habe. Schließlich habe ich weder in der Schule, noch im Studium und Referendariat gelernt, wie man sinnvoll lernt. Das ist vielleicht ein Fortschritt im Vergleich zu Früher und gibt mir etwas Motivation und Hoffnung, aber das Lernen des Prüfungsstoffes ersetzt es leider nicht.

Na ja, ich werde mich schon irgendwie durchkämpfen und habe nicht vor, vorzeitig zu resignieren, auch wenn es mir immer wieder schwer fällt.

Sehr unterstützend sind meine Eltern. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen.

Gar nicht hilfreich ist dagegen mein Bruder, der trotz Erklärung meinerseits dauerbeleidigt ist, dass ich mich auf meine Baustellen konzentrieren muss und im Kampf mit mir selbst bzgl. des Anfangens mit dem Lernen keine Zeit und Lust (und auch keine Energie) habe, um mit ihm zu zocken, geschweige denn, ihn zu besuchen oder sonstwie zu bespaßen bzw. mir seine ewigen Monologe und Stimmungsschwankungen nebst cholerischen Ausbrüchen reinzuziehen. Das ist leider nichts Neues. Er hat das schon immer gemacht, egal, ob ich gerade Abiturprüfungen oder meine Staatsexamen hatte.

Auch kürzlich zu Weihnachten hat er einen bizarren, filmreifen Auftritt hingelegt. Leider war er Weihnachten nämlich mit seiner Freundin zu Besuch bei unseren Eltern. Schon beim Reinkommen durch die Haustür hat er mich angepampt, da ich ja keine Zeit für ihn gehabt hätte dieses Jahr und der werte Narzisst sich dadurch von mir bösartig herabgesetzt fühlt. Nachdem er bereits das gemeinsame Raclette-Essen sabotiert und mit seiner Aggression für alle ruiniert hat, ging es mit mir weiter. Ich kann das gar nicht wiedergeben, was mir dieser gestörte Mensch an Gehässigkeiten, krassen Verdrehungen nebst schrägen Vorwürfen so alles ins Gesicht geschrien hat. Einfach so, ohne erkennbaren Anlass und ohne vorherigen Streit. Auch das ist typisch für ihn. Auch seine offenen Gewaltandrohungen sind mir bereits hinlänglich vertraut. Neu ist, dass ich ihm diesmal klipp und klar mit der Polizei „gedroht“ habe. Joa, so kann man Weihnachten auch verbringen. Auch unsere Eltern hat er krass beschimpft und beleidigt. Unserer Mutter hat er indirekt mit Suizid gedroht, weil er denkt, dass er sie so am besten verletzen kann. Unser Vater ist kurz vor Weihnachten am Herzen operiert worden und chronisch sehr krank, nicht nur am Herzen. Er sollte eigentlich Stress vermeiden, weil das schlecht für sein Herz ist. Sowas ist meinem Bruder scheißegal. Unser Vater hat von meinem Bruder ebenfalls die volle Breitseite an Aggressionen abbekommen. Das Ganze wohlgemerkt, ohne dass wir meinem Bruder objektiv irgendetwas getan hätten.

Letztes Jahr Weihnachten, bei dem mein Bruder nicht erschienen ist, war das einzige friedliche Weihnachten in meinem Leben, an das ich mich erinnern kann. Mein Bruder hat so ziemlich jedes Weihnachtstreffen in irgendeiner Weise „plattgemacht“ mit seinen Ausbrüchen. Anschließend kommt er später an und will sich „entschuldigen“, wobei er dabei erneut jederzeit wieder austicken kann, wenn man da anders reagiert, als er das will. Seine Reue ist immer nur sehr oberflächlich und flüchtig. Unserer Mutter ist er dabei z.B. gleich wieder aggressiv-pampig über den Mund gefahren, als sie etwas dazu sagen wollte. Außerdem ist er dann auch sehr anstrengend und belastend, weil er einem dabei vorheult, was für ein schlechter Mensch er sei und er aber auch nicht anders könne etc. (es kommen dann auch wieder Abfälligkeiten, die er einem reindrückt, und merkwürdige Verdrehungen von ihm, so dass er die Verantwortung für sein Verhalten zum Teil wieder bei anderen sucht). So war es auch diesmal.

Mein Bruder ist ein absolutes Arschloch und ich fand es sehr belastend mit ihm, auch dass er so schlimm psychisch krank ist und das wohl auch lebenslang bleiben wird. Das tut mir einfach nur noch weh zu sehen, was aus ihm geworden ist. Früher war er zwar auch oft ein Arsch, aber da war er zugänglicher und es gab noch gute Momente mit ihm.

Ich habe den Kontakt mit ihm bis auf Weiteres abgebrochen, weil ich das mit ihm nicht mehr ertrage und derzeit wirklich genug eigene Baustellen habe. Das hatte ich ihm verbal, aber auch später schriftlich mitgeteilt und kurz erklärt. So wirklich respektieren tut er das nicht, heute hatte ich z.B. wieder anonyme Anrufe von ihm. Ich bin nicht drangegangen.

Mir ging es nach Weihnachten wirklich nicht gut. Gleichzeitig musste ich zwischen den Feiertagen wieder arbeiten. Der ganze Erholungseffekt vom Urlaub war binnen Stunden zerstört. Vor Weihnachten war ich eine Woche im Urlaub, ich bin in den sonnigen Süden geflogen und hatte einen schönen Urlaub. Das Fliegen war echt interessant, weil ich bisher nur einmal nach England geflogen bin als Jugendlicher. Meinem Bruder habe ich von meinem Urlaub nichts erzählt, weil er mir den sonst nur wieder kaputtzumachen versucht hätte. Der Hinflug war aber doch etwas gewöhnungsbedürftig für mich, weil es sich einfach für mich unnatürlich anfühlt, so hoch über dem Boden zu sein und zu wissen, dass es das war, wenn das Flugzeug abstürzen sollte, ohne dass man selbst noch etwas tun könnte. Aber auf dem Rückflug fand ich diese Situation bereits viel vertrauter. Wir mussten wieder zurück nach Deutschland durch dieses Sturmtief fliegen und sind bei starkem Regen und Wind etwas holprig gelandet. Das war irgendwie angenehm aufregend. Vielleicht stelle ich hier mal Fotos rein, die ich während des Flugs aus dem Fenster gemacht habe.

Ich wünsche allen einen guten Rusch ins neue Jahr und alles Gute für eure Wünsche für das neue Jahr. 2024 steht nach dem chinesischen Tierkalender im Zeichen des Holz-Drachen, der für Wohlstand und Glück steht sowie aufgrund des Holzelements auch Durchhaltevermögen und Ehrgeiz fördert. Na, wenn das nicht mal ein Lichtblick für meine Prüfungsvorbereitung ist.^^

This fire …

is out of control. I’m going to burn this city, burn this city …

Seit einer Weile fühle ich mich oft erschöpft und habe auch einige Probleme mit chronischen Wassereinlagerungen nebst einem deutlichen Gewichtsanstieg von ca. 4 kg. Es schwankt etwas, aber die Tendenz geht leider nach oben, ohne dass das an einer zu hohen Kalorienzufuhr liegen würde. Ich habe mir eine persönliche Deadline gesetzt, bis zu der ich es mit eigenen Mitteln versuchen werde und ansonsten werde ich mir eine ärztliche Zweitmeinung zur Behandlung meiner Schilddrüsenerkrankung/der Wassereinlagerungen einholen. Leider gibt es hier praktisch keine Endokrinologen in der Nähe, am ehesten bin ich noch bei einer Praxis fündig geworden, die aber nur Privatpatienten nimmt, wobei ich im Zweifel eben selbst zahlen würde. Ich bin bei jener Praxis aber noch etwas unschlüssig, ob sich das wirklich lohnt und hält, was es verspricht. Es gibt leider auch viele schwarze Schafe in dem Bereich.

Vielleicht liegt es auch nicht an der Schilddrüse, so schlecht waren die Werte im Februar 2023 nun nicht. Wie auch immer, die Baustelle „Körper“ ist leider mal wieder sehr präsent im Alltag. In den letzten Wochen habe ich in meiner Freizeit an den Wochenenden viel geschlafen und kaum etwas geschafft. Auf der Arbeit ist es durch die Notarausbildung auch sehr stressig, weil ich die dadurch fehlenden Tage immer quasi „vor- und nacharbeiten“ muss, was ich konkret in Form von unbezahlten Überstunden mache. Wenn ich das nicht tun würde, hätte ich nur noch mehr Stress. Zum Glück geht der Theorieunterricht aber nur noch bis Juli, dann entfällt dieses Problem.

Hinzu kommt, dass mich mein psychisch kranker Bruder vermehrt nervt. Natürlich mal wieder bevorzugt, wenn ich eh schon auf dem Zahnfleisch gehe. Ich habe weder Lust noch Energie, um mich mit ihm auseinanderzusetzen. Möge er mich einfach in Ruhe lassen, am besten für den Rest unseres Lebens. Er ist ein Energievampir sondergleichen und mich belastet sein Verhalten/seine Art seit Jahrzehnten, weil er persönlichkeitsgestört und extrem schwierig ist charakterlich, inklusive Ausrastern und Fremdaggressionen, die er bevorzugt innerfamiliär auslebt. Dazu kommt, dass er verlogen, cholerisch, suchtkrank und manipulativ ist. Dass er temporär auch sehr charmant und mitreißend auftreten kann, nützt da leider nichts, zumal das idR aus reiner Berechnung seinerseits erfolgt und genau solange anhält, wie man „ihm zu Willen ist “ bzw. bis seine Stimmung mal wieder von jetzt auf gleich kippt. Verläßlich ist er in keiner Weise; er ist so jemand, der mit einem gemeinsam lacht und einem dann ohne erkennbaren Grund im nächsten Moment ein Messer in den Rücken rammt … einfach weil ihm gerade danach war.

Im Moment macht er gerade auf „freundlich“ und sucht Kontakt zu mir, was ich aber nicht möchte. Außerdem finde ich ihn mit seiner aufgesetzten „Freundlichkeits-Masche“ noch ätzender, als wenn er offen aggressiv auftritt.

Es ist müßig, aber früher als Kind und Jugendlicher habe ich oft andere Gleichaltrige beneidet, die keine Geschwister oder eben recht normale Geschwister hatten, während mich mein Bruder 24/7 jahrelang regelrecht terrorisiert hat. Letzte Weihnachten hatten meine Eltern und ich erstmalig friedliche Weihnachten, weil mein Bruder sich erstmalig zum Glück dafür entschieden hat, nicht zu kommen. Das sollte er unbedingt dieses Jahr wiederholen.

Na ja, egal, draußen ist schönes Wetter und ich möchte lieber an was Schönes denken. Ich versuche auch, hier künftig wieder mehr zu schreiben bzw. überhaupt wieder zu schreiben.

Heute bin ich über diesen Song gestolpert und habe seitdem einen Ohrwurm davon. Daher sollt ihr auch was davon haben:

Auf das Jahr des Hasen

2023 ist nach dem chinesischen Tierkreiskalender das Jahr des Wasser-Hasen, der ab dem 22.01.2023 das Jahr des Wasser-Tigers ablöst. Der Hase steht für Ruhe, Gutmütigkeit und Romantik sowie Sensibilität und Flexibilität. Ganz ähnlich wie in den Weisheiten aus Glückskeksen finden sich stets positive Eigenschaften für jedes der 12 Tierkreiszeichen.

Nicht ganz so positiv hat mein Start ins neue Jahr angefangen, nachdem ich mir mutmaßlich vom Seuchenkind aus der Nachbarschaft meiner Eltern am 2. Weihnachtsfeiertag irgendwelche fiesen Erkältungs-Keime eingefangen hatte. Das Seuchenkind war kurz vor Weihnachten von Zuhause ausgebüxt mit einer Freundin und konnte von den Freunden und Helfern in blau wieder eingefangen werden, allerdings kam das Seuchenkind für kurze Zeit aus Gründen, die hier nicht näher thematisiert werden sollen, in die Obhut des Jugendamtes. Zu irgendeinem Zeitpunkt auf seiner munteren Reise muss sich das Seuchenkind infiziert haben, was dann zu einer fetten Mandelentzündung mit Fieber und Husten sowie Antibiotikabedarf beim Kind führte. Bedauerlicherweise versäumte es der Vater des Seuchenkindes, meine Eltern und mich von der Erkrankung zu unterrichten bzw. tat er dies erst, als wir bereits arglos seiner Einladung zum weihnachtlichen Kaffeetrinken gefolgt waren. Nachdem das Seuchenkind über Eck unmittelbar neben mir saß und vor sich hin röchelte, ließ der Erziehungsberechtigte diese unwichtige Information am Rande einfließen, als er sich über das Jugendamt ereiferte. Nichts Gutes ahnend, machte ich mir ab da eher Sorgen um meine chronisch kranken Eltern, als um mich selbst. Tatsächlich sollte es aber nur mich treffen.

In den folgenden Tagen versuchte mein Körper vergeblich, mich durch Symptome wie zugeschwollenen Augenlidern und anhaltender Müdigkeit vorzuwarnen, aber ich führte diese Anzeichen dann doch eher auf das üppige, salzigere Essen zurück. Pünktlich kurz vor Silvester setzten letztlich die typischen Erkältungssymptome ein, und zwar für meinen Körper untypischerweise in Form von Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit. Obwohl ich fleißig so viel Tee wie noch nie in meinem Leben trank, bis ich mich allmählich selbst wie eine Teepflanze fühlte, und mir ekelhafte Thymian- und Salbei-Lutschbonbons antat, wurden die Beschwerden nicht besser.

Während das Seuchenkind zu Silvester längst wieder munter durch die Gegend hüpfte und seine weiteren Keime fröhlich hustend Draußen unter den übrigen Nachbarn verteilte, ging es mir nach wie vor schlecht. Bisher war ich in meinem Leben von Hustenbeschwerden bei Erkältungen verschont geblieben. Immerhin halfen die Hustenlöser aus der Hausapotheke meiner Eltern etwas. Und ich hatte ja noch den ganzen Tee nebst der widerlichen Lutschbonbons.

Bis zum Arbeitsbeginn war die Erkältung an sich so gut wie weg, allerdings litt ich weiter unter Heiserkeit und später gegen Ende der Woche auch unter Reizhusten. Das ging soweit, dass ich nachts aufwachte, um anschließend mit Nasenbluten und trockenem, krampfartigen Husten längere Zeit über der Küchenspüle zu hängen. Auch auf der Arbeit war es mit angeschlagener Stimme etwas anstrengend. Zumal ich nicht lange am Stück reden konnte, ohne dass meine Stimme immer heiserer wurde. Da half auch der ganze Tee und all die tollen Lutschtabletten, die ich um GeloRevoice Halstabletten erweitern konnte, um mal von all dem Salbei und Thymian runterzukommen, nur wenig. Am besten war noch der Hals- und Rachentee aus der Apotheke und die Eukalyptus-Bonbons, die ich unter normalen Umständen scheußlich gefunden hätte. Selbst die Thymian-Lutschbonbons fand ich gar nicht mehr so schlimm. In der Not frisst der Teufel Fliegen.
Immerhin hatte ich noch Stimme, im Gegensatz zu einem meiner Lieblingsrichter, der am letzten Verhandlungstag freitags vor Weihnachten so gut wie gar nicht mehr sprechen konnte. Da ich die Woche über noch zwei andere Verhandlungen bei ihm gehabt hatte, konnte ich seinen gesundheitlichen Niedergang unfreiwillig mitverfolgen. Ich hoffe, dass er sich wenigstens über die Feiertage erholen konnte.

Ein wenig gerührt haben mich die vielen freundlich-mitfühlenden Reaktionen unter den Mandanten und Mitarbeitern. Gut, einer meiner Mandanten ist Allgemeinmediziner, die sind quasi immer im Dienst (und mit die angenehmsten Mandantengruppen). Theoretisch hätte ich mich auch krankschreiben lassen können, aber davon wird der Arbeitsberg auf dem Schreibtisch auch nicht weniger, und außerdem hätte mein Chef oder mein anderer Kollege dann seinen Urlaub abbrechen müssen. Bis auf meinen Kollegen „Schneeflocke“, auf den insoweit keinerlei Verlass ist, und mir, war nämlich urlaubsbedingt kein Anwalt im Haus.

Nachdem mir meine Mutter letztlich per Verpflegungsbesuch mit ihren Codein-Tropfen sowie selbstgemachten Möhreneintopf ausgeholfen hat, war zumindest der Reizhusten weg und die erste Arbeitswoche geschafft. Sonntags ging es mir viel besser und ich dachte schon, dass der Mist bald ganz weg wäre, allerdings hatte ich dann Montagabend fiese Halsschmerzen, sehr starke Schluckbeschwerden und das Gefühl, als wäre mein Hals zugeschwollen und absolut wund. Tablettenschlucken ging so gut wie gar nicht und selbst das Essen von Eis war schwierig. Mir war vorher gar nicht klar, wie oft man am Tag Speichel runterschlucken muss, auch wenn man nicht isst. Wenn jedes Schlucken schmerzhaft und anstrengend ist, entwickelt man diesbezüglich gleich viel mehr Achtsamkeit.

Nach längerem Zögern konnte ich mich durchringen, dienstags zum Arzt zu gehen. Ich hasse Arztbesuche und mich stresst das jedes Mal. Irgendwas ist immer, egal wie sehr ich vorher versuche, die potentiellen Stolperfallen zu entschärfen. Das fängt schon bei der Atmosphäre in Arztpraxen an, die ich ebenfalls stressig und unheilvoll finde. Die chronische Arbeits- und Stressbelastung für die Mitarbeiter, sicher auch durch anstrengende Patienten, verbessert das Ganze nicht und ja, die Ärzte und MFAs usw. haben durchaus mein Mitgefühl. Und es gibt auch viele engagierte, tolle medizinische Bedienstete, denen ich sehr dankbar bin, aber stressig sind Arztbesuche für mich trotzdem immer ein Stück weit.

Zunächst versuchte ich es morgens in der HNO-Praxis meines Vertrauens. Nachdem ich telefonisch beim besten Willen nicht durchgekommen war, schlug ich dort persönlich auf; wie gewünscht mit FFP2-Maske – ein ungutes Relikt aus Corona-Hochzeiten. Mein Besuch scheiterte allerdings unverhofft gleich am ersten Endgegner: Der Sprechstundenhilfe am Empfang. Meinen sorgfältig vorbereiteten Text zerpflückte der Empfangsdrachen auch gleich und stürzte sich natürlich just auf das falsche Puzzleteil und nicht auf das Puzzleteil, weshalb ich hergekommen war:
Was?! Seit fast zwei Wochen sind Sie erkältet?! Dann hätten Sie auch Zeit gehabt, einen Termin auszumachen. Überhaupt, warum haben Sie nicht vorher angerufen?!!! “ , fauchte es mir entgegen. Während ich noch fassungslos war, wie man meinen Text derart böswillig verdrehen und missverstehen konnte, erklärte ich äußerlich beherrscht und so gut ich durch die Maske mit meiner lädierten Stimme sprechen konnte, dass ich telefonisch trotz mehrer Versuche nicht durchgekommen war und der Grund meines Besuches -wie bereits gesagt- der Umstand war, dass ich seit gestern Abend sehr starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden hatte. Das brachte mir ein verächtliches Schnauben des Drachen ein, aber immerhin bot er mir großherzig einen Termin für spätnachmittags an, sogar am selben Tag. Ich konnte mein Glück kaum fassen und ging mit dem Termin in der Tasche erst einmal ein paar Stunden arbeiten, um mich vom ersten Besuch in der Arztpraxis zu erholen.

Zweiter Besuch in der Praxis:
Zu meinem Erstaunen wurde ich diesmal von einem anderen Empfangswächter freundlich begrüßt und wurde aufgerufen, kaum dass ich saß. Auch das Procedere mit dem Arzt war schnell, professionell und schmerzlos. Er diagnostizierte mir nach einem Blick in meinen Hals eine Kehlkopfentzündung. Meine Stimmbänder sahen dagegen seiner Einschätzung nach kaum noch entzündet aus. Endlich mal ein Arztbesuch, bei dem sich mein Körperempfinden bestens mit der ärztlichen Diagnose deckte. So wunderbar kann ein Arztbesuch sein.
Gegen die Kehlkopfentzündung habe ich Antibiotika bekommen – sogar was anderes als Amoxicillin. Das ist gut, denn Amoxicillin wirkt auf meinen Körper wie ein Schlafmittel; wenn man sich das 3 x täglich einwirft, kann man problemlos 20 Stunden am Tag schlafen, 10 Tage am Stück, wie ich aus Erfahrung weiß. Das ist etwas ungünstig, wenn man arbeiten gehen oder auch einfach keinen völlig zermatschten Kreislauf haben möchte. Wer Alternativen zu Heroin oder anderen Sedativa sucht, mag dagegen Amoxicillin bevorzugen. Ich bin mit dem verschriebenen Cefaclor meinerseits ganz zufrieden – allerdings könnte man die Kapseln vielleicht etwas kleiner machen, so für Leute mit Schluckbeschwerden und geschwollenem Hals. Wäre eventuell mal eine Idee, aber ich will ja nicht besserwisserisch und undankbar sein.

Nachdem ich glücklich aus der Arztpraxis geschwebt bin, konnte mir auch die Wartezeit von ca. 15 Minuten vor der Apotheke im nasskalten Regen nichts mehr anhaben. Seit gestern nehme ich das Antibiotikum; seitdem geht es mir ein ganzes Stück besser. Ich konnte sogar mein Essensrepertoire von flüssig/joghurtartig auf Brei und Brötchen erweitern. Auch meine Stimme ist wieder komplett zurückgekehrt.

Nach all diesen guten Neuigkeiten habe ich noch eine weitere: Im März werde ich die Notarausbildung anfangen, auch wenn meine Prüfungsangst das für eine äußerst bescheuerte Idee hält. Aber realistischerweise könnte ich die Prüfung, die für Frühjahr 2024 anvisiert ist, schaffen. Obwohl es mir innerlich bei der Vorstellung an Lernen für eine Prüfung, ganztägige Lernkurse mit viel zu viel Stoff, Klausurenschreiben und mündliche Prüfung graut, habe ich mir fest vorgenommen, mich diesem Schrecken zu stellen. Ein letztes Mal in meinem Leben, danach ist Schluss mit juristischen Staatsexamina/Prüfungen. Dann mache ich nur noch just4fun Gürtelprüfungen im Taekwondo und H.apkido.

Ja, ihr habt richtig gehört. Der Taekwondo-Verein hat auch einen kleinen H.apkido-Kurs, bei dem auch einige vom Taekwondo sind, vice versa. Ich habe mich von meinem sportbegeisterten Kumpel dort bequatschen lassen, auch (wieder) mit H.apkido anzufangen. Da das H.apkido-Training recht taekwondo-lastig ausfällt (anders als in meinem alten Verein), macht es mir durchaus Spaß. Im Dezember habe ich auch meine Grün-Gurt-Prüfung im Taekwondo gemacht. Entgegen meiner üblichen Befürchtungen vor diesen Prüfungen, war die Prüfung gar nicht schlimm und leichter, als gedacht. Ausgerechnet von der Trainerin, über die ich mich vorher aus Gründen, die ich hier nicht weiter vertiefen will, zuletzt geärgert hatte, wurde ich sehr gelobt und sie war doch glatt der Ansicht, dass ich auch locker gleich zwei Gürtelprüfungen in einer Prüfung hätte machen können (also dann zum Grün-Blau-Gurt). Ok, ich hatte zwei Sachen von den nächsthöher Graduierten mitgemacht (u.a. bestimmte gesprungene Tritte), weil wir das eh vorher trainiert hatten, ich wußte, dass ich das kann, ich da just Bock drauf hatte und mich der andere Trainer/Prüfer freundlich dazu ermuntert hatte, aber mit so viel Lob hätte ich nie gerechnet (ich fand mich eher sehr mäßig bis schlecht in der Prüfung im Vergleich zum Training, aber ich schätze mich bei sowas eh immer falsch ein).

Dank der Erkältung ist das Sporttraining in diesem Jahr bisher flachgefallen und ich weiß auch noch nicht, ob ich nächste Woche hingehen oder ob ich lieber noch etwas abwarten sollte. Vielleicht nächsten Mittwoch, wenn mein Körper grünes Licht gibt.

Mal sehen, was das neue Jahr noch so alles bringt. 🙂

Lebenszeichen

Endlich Sommer. Alles in allem meine Lieblingsjahreszeit.

Wie ihr gemerkt habt, hat mir in den letzten Monaten die Zeit und Lust zum Bloggen gefehlt. In der Zwischenzeit hat sich Einiges getan. Ein kurzer Überblick:

  • Nach insgesamt 4 Fahrten zur Werkstatt ist mein Wagen endlich wieder ok. Es lag am Steuergerät. Beim ersten Termin hat mich die Werkstatt nicht recht ernst genommen, aber danach lief es besser. Allerdings war dann auch das neue Steuergerät beim ersten Versuch irgendwie defekt, so dass nochmal ein weiteres Steuergerät bestellt werden musste und dann hat endlich alles geklappt. Rückblickend war es schon ätzend, vor Fahrtantritt nie zu wissen, ob der Wagen auf Anhieb anspringt oder erstmal ca. 20 Minuten warten mit anschließendem Neustart angesagt ist.
  • Ich habe endlich meine Fallliste und den Antrag für den Fachanwaltstitel fertiggestellt und alles vor ein paar Wochen bei der Rechtsanwaltskammer eingereicht.
  • Ich hatte 1,5 Wochen Urlaub im Juni und das hat mir gut getan. Außerdem werde ich noch Urlaub im September nehmen und den Resturlaub etwas verteilen. Wie ich gelernt habe, ist es nämlich schlecht, Ende November/Anfang Dezember Urlaub zu nehmen, weil da idR mehr zu tun ist.
  • Die Urlaubsvertretung für meinen Chef ist halb rum, noch eine Woche.
  • Nachdem gerade auch die letzten zwei Wochen vom Arbeitspensum her nochmal richtig blöd waren, konnte ich mir auf der Arbeit für kommende Woche etwas Luft erkämpfen und mit etwas Glück kann ich dann gut was abarbeiten, um mal auf einen grünen Zweig zu kommen.
  • Meine Schilddrüsenwerte sind mal richtig gut gewesen laut Ergebnis von Anfang Juni 2022 🙂
  • Nicht so gut ist, dass ich nach wie vor unter der Woche meistens zu wenig schlafe. Der Sommer verbessert das leider nicht, aber ich mache immerhin kleine Fortschritte und zum Glück nimmt mein Körper mir das Schlafdefizit nicht allzu übel. Wenn ich dahin komme, regelmäßig pünktlich Feierabend zu machen und es von der Arbeitsverdichtung her besser ist, wird das sicher auch besser. Erfahrungsgemäß korreliert das nämlich ein Stück.
  • Trotz schlechter und sehr süßigkeitenlastiger Ernährung liegt mein Gewicht so zwischen 53-54 kg, mit Tendenz zu 53,0 kg. Das freut mich natürlich auch, wobei ich mich gleichwohl bemühe, doch wieder etwas mehr Gemüse, Fisch und Fleisch zu essen und mehr zu kochen.

Außerdem habe ich mich letztes Wochenende zu einer Radtour (ca. 25 km) überreden lassen und es nicht bereut. Mein selten genutztes Fahrrad hat sich vermutlich auch gefreut.

Mit dem Taekwondo-Verein hat alles gut geklappt und ich gehe jetzt jeden Dienstag und Freitag direkt nach der Arbeit zum Training. Dadurch bin ich auch sozusagen gezwungen, pünktlich Feierabend zu machen, was mich im Büro erst noch etwas gestört hat, sich aber danach gut angefühlt hat. Man muss sich eben manchmal einfach selbst etwas austricksen.

Die Leute dort sind auch sehr ok, wobei dort zum Teil eher die allgemeine Pro-Impfen-Haltung herrscht. Ich musste mich bisher zum Glück nicht outen. Am Anfang musste ich laut Vorstand mal einen tagesaktuellen Bürgertest vorlegen, aber den Trainer vor Ort hat das schon gar nicht interessiert. 🙂
Bin mal gespannt, wie das im Herbst wird. Der Klabautermann erträgt es ja jetzt schon nicht, wenn die Menschen sich mal für kurze Zeit wieder etwas entspannen. Egal, mir macht das Training jedenfalls sehr viel Spaß, passt auch gut von den Menschen soweit und es war genau richtig, H.apkido hinzuwerfen letzten Sommer.

Ich habe es sogar geschafft, endlich mal Red Dead Redemption 2 durchzuspielen. Eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe.

Und außerdem habe ich es endlich mal hinbekommen, mich mit meinem Kumpel T. für kommendes Wochenende zu verabreden.

Sehr schade ist, dass meine Nachbarin, eine ältere Dame mit dem Herz am rechten Fleck, von ihren Ärzten nur noch eine Lebenserwartung von etwa einem bis anderhalb Jahren bekommen hat. Sie hatte ihre Krebserkrankung vor ein paar Jahren gut überstanden, es war laut Kontrolluntersuchung etc. alles weg, aber irgendwann in den letzten Monaten ist der Krebs völlig überraschend zurückgekehrt und die Ärzte sind selbst erstaunt, wie stark und schnell der Krebs gewachsen ist in ihrer Wirbelsäule, mit Streuung in die Lunge.
Ich werde ihr das natürlich nicht sagen – nützt ihr ja auch eh nichts mehr – aber ich hatte schon so ein schlechtes Gefühl, als sie mir letztes Jahr erzählt hat, dass sie gegen Corona geimpft ist und die 2. und 3. Impfung hat sie auch bekommen auf Anraten ihrer Ärzte. Da es jedenfalls ähnliche Fälle wie ihren nach diesen Impfungen zu geben scheint, halte ich es für durchaus möglich, dass die Impfungen das Wachstum des Krebses zumindest befeuert haben. Aber das wird natürlich nie aufgeklärt werden, weil daran kein politisches Interesse besteht bzw. ein politisches Interesse besteht, dass solche Fälle nicht abgeklärt werden.

Wie auch immer, sie trägt ihr Schicksal jedenfalls mit großer Fassung und lässt sich immerhin von der Klinik nicht zu Medikamenten bequatschen, die sie anfangs ausprobiert hat, von denen sie aber unter anderem bettlägerig und völlig matschig im Kopf wird und als Dreingabe auch noch Halluzinationen bekommt. Ihr Hausarzt unterstützt sie darin. Sie bekommt stattdessen Infusionen und etwas gegen die Schmerzen. Das klappt soweit gut und sie kann dadurch eigenständig in ihrer Wohnung leben und noch Spaziergänge machen, mit Gehstock.
Die Medikamente sollen den Fortschritt des Krebses etwas verzögern, wobei das wohl auch nicht sicher ist, ob die insoweit anschlagen. Ihre voraussichtliche Lebenserwartung wäre auch mit den Medikamenten kurz. Es geht bei ihr im Grunde nur noch um die Lebensqualität, die mit den Medikamenten schlecht ist. Die Klinik lässt aber nichts unversucht, um ihr ständig die Medikamente aufzudrängen. Wie sagte sie so treffend: Besser ein Jahr mit möglichst viel Lebensqualität leben, als eineinhalb bis zwei Jahre bettlägerig dahinsiechen. Recht hat sie.

Ausgepresst wie eine Zitrone

so fühle ich mich seit Monaten, eigentlich Jahren. Es ist einfach brutal, wie viel Arbeit ständig bei mir landet, ohne mal Phasen zu haben, in denen es mal weniger ist, so dass ich auch mal etwas regenerieren könnte. Stattdessen immer neue Arbeit, obendrauf auf den Arbeitsberg. Aufgrund der internen Umstrukturierung seit dem Weggang der Diva und der ein oder anderen Diven-Altlast habe ich bis auf Weiteres vorläufig nach wie vor absolut die Arschkarte gezogen von der Arbeitsbelastung und Arbeitsverteilung her. Ich bin inzwischen wieder soweit, dass ich den Gedanken, einfach zu kündigen und alles hinzuwerfen, erleichternd finde.

Es wäre auch nicht ganz so arg, wenn mein Chef nicht inzwischen primär fast nur noch Notarsachen machen würde und mir einige seiner arbeitsintensiven familienrechtlichen laufenden Mandate kurzfristig übertragen hätte seit Februar/März 2022. Klar, die Notarsachen sind bei relativ weniger Arbeit deutlich lukrativer und mein Chef hat auch viel zu tun, aber eben weniger als ich. Und am wenigsten zu tun hat mein junger Kollege, weil in seinen Dezernaten nicht so viel Arbeit anfällt.
Offen gesagt bin ich auch etwas verärgert über die Gesamtsituation, weil ich seit meiner Einstellung in diesem Betrieb faktisch immer mehr oder weniger ausgenutzt worden bin. Den Anwaltsberuf würde ich bei aller Liebe zum Inhalt nicht erneut ergreifen. Natürlich ist es so, dass ich im Moment noch unter den Nachwirkungen der Diva leide und es müsste eigentlich mittelfristig auch wieder besser werden, aber aktuell bin ich absolut gefrustet.

Den Fachanwalt im Strafrecht werde ich ganz sicher nicht machen, weil ich für Strafrecht beim besten Willen keine Kapazitäten für mehr als die aktuellen Tätigkeiten habe. Deshalb werde ich auch den strafrechtlichen Bereich nicht weiter ausbauen, sondern mich irgendwann ab Ende Sommer 2022 auf die Notarausbildung konzentrieren und mittelfristig so gut wie möglich zusehen, das familienrechtliche Dezernat zu verkleinern und die Zivilsachen (inklusive der Unfallsachen) weitmöglichst einzustampfen bzw. kann die ja auch mein unausgelasteter Kollege machen. Das Letzte meine ich auch nicht boshaft, nur ist es wirklich lächerlich, wie ungleich die Arbeit faktisch verteilt ist. Der eine langweilt sich fast, während der andere nicht weiß, wie er all die Arbeit auch mit ständigen Überstunden zeitlich schaffen soll.

Joa, mal sehen. Etwas werde ich mal wieder noch durchhalten, in der Hoffnung, dass das Licht am Ende des Tunnels nicht bloß wieder der entgegenkommende Zug ist. Mir gehen die gesundheitlichen Reserven aus.

Und falls das alles nicht funktionieren sollte bzw. die Arbeitsbelastung weiterhin ständig zu hoch ist, ja dann sollte ich an meine Gesundheit und mein verkümmertes Privatleben denken und die Reißleine ziehen. Dann habe ich auch keinen inneren Vertrag mehr mit meinem Arbeitgeber. Für gute Arbeit bekommt man “zum Dank“ noch mehr Arbeit, während andere sich schonen dürfen, na vielen Dank auch.

Keine Lust auf Montag

Die letzten Wochen waren anstrengend. Arbeitsverdichtung, dazu zu allem Überfluss oben drauf noch die Quarantäne- und Urlaubsvertretung für meine Kollegen. Im Moment habe ich echt die Arschkarte gezogen. Ich hoffe, dass sich das in den kommenden Wochen wieder bessert, denn ich brauche irgendwie mal eine Pause; die Wochenenden sind gefühlt zu kurz, um die Batterien wieder aufzuladen.

Eine gute Nachricht gibt es aber:
Im 2. Anlauf konnte die Werkstatt feststellen, dass die Fehler bei meinem Auto durch ein defektes Steuergerät ausgelöst werden dürften. Anfang Mai soll das neue Steuergerät eingebaut werden. Ich bin mal gespannt. Immerhin klingt das Steuergerät nach einer wesentlich schlüssigeren Ursache, als die Autobatterie, die man mir erst -offenbar recht pauschal- als Ursache benannt hatte und dann die Lösung darin sah, die Batterie über Nacht zu laden. Da habe ich nichts Gutes geahnt, wollte aber mal nicht so voreingenommen sein. Nachdem die Fehler wenige Tage nach Rückgabe des Fahrzeugs später prompt erneut auftraten, genauso sporadisch und aus heiterem Himmel wie zuvor, räumte der Werkstattmitarbeiter etwas kleinlaut ein, dass meine Fehlerbeschreibung ja echt nicht nach der Batterie als Ursache geklungen hätte. Joa, zum Glück bin ich ein sehr friedlicher Kunde, zumal streiten mit der Werkstatt mir nichts gebracht hätte. Ich hoffe einfach mal, dass das Steuergerät wirklich die Ursache ist und die Baustelle Auto dann mit dem Austausch erledigt ist.

Sportlich habe ich bisher faktisch außer einmal Joggen gar nichts gemacht. Laut meiner Fitnessuhr hat mein Körper einen Trainingsnichtzustand erreicht, in dem er auch zügige Spaziergänge offenbar für Sport hält, jedenfalls habe ich da Pulsspitzen von bis zu 160, warum auch immer. Ich bin auch schnell außer Atem, obwohl ich rein vom Empfinden her das Ganze dabei trotzdem nicht als anstrengend erlebe; nur das Gefühl, wenig Luft zu bekommen, nervt etwas. Aber Dank der Maskenpflicht habe ich mich daran gewöhnt, weil ich unter den FFP2-Masken auch nicht so gut Luft bekomme. Man wächst mit den Anforderungen.

Der Taekwondo-Verein hatte vor den Osterferien verkündet, noch darüber beraten zu wollen, ob man nach Ostern 3G weiter aufrecht erhält. Der Wortlaut war so gefasst, dass man eine Aufrechterhaltung von 3G offenbar favorisierte. Das hatte meine Laune doch etwas runtergezogen. Vorhin kam just ein Update, dass man nun doch auf 3G verzichtet. Na bitte, geht doch. Jetzt müsste ich nur noch meine private Lethargie und meine latente soziale Scheu überwinden und mich dort zum Probetraining anmelden. Ich hasse immer diese Ungewissheit im Vorfeld, was mich dort erwartet. Offentlich fragt niemand dort nach meinem Impfstatus … .

Eine neue Woche

Die Zeit geht so schnell vorbei seitdem ich arbeite. Morgen geht’s schon wieder weiter. Ich bräuchte mal Urlaub, zumindest mal 1-2 Tage.

Die letzte Woche war arbeitsintensiv und auch in der anstehenden Woche gibt es wie immer viel zu tun. Zudem habe ich den alten Fehler gemacht, einen Teil der Mittagspause weiterzuarbeiten und ebenso abends überzogen; ich sollte mal wieder dazu übergehen, pünktlich Feierabend zu machen. Trotz all dem habe ich es am letzten Dienstag mittags zum Kaffeetrinken mit einer guten Bekannten von der lokalen Konkurrenz geschafft. War gut, eigentlich sollten wir uns mal so privat treffen. Der „Drache“ ist letzten Montag nach 3 Wochen krankheitsbedingten Arbeitsausfall zurückgekehrt und war seitdem erstaunlich zahm. Nach all meinen Erkenntnissen besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich der Drache per Impfung ins 3-wöchige Aus geboostert hat, aber das ist selbstverständlich genauso eine Verschwörungstheorie wie die Behauptung, dass die Regierung eine Impfpflicht plant … oh wait, bzgl. der Impfpflicht hat die Realität ja die Verschwörungstheorien längst eingeholt. Ich hoffe ja, dass die Impfpflicht krachend scheitert. Seit dem Wochenende wurde endlich die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz aufgehoben. War auch überfällig, der Unsinn hätte gar nicht erst eingeführt werden dürfen.

Morgen habe ich dann auch endlich den Werkstatttermin. Ich hoffe ja, dass die die Fehlerursache finden (und idealerweise beheben) können.

Privat war ich meistens wenig aktiv und sehr antriebsarm. Sport oder zumindest so mal Bewegung ist faktisch komplett ausgefallen in meiner Freizeit. Dieses Wochenende habe ich meine Eltern besucht und hatte dort wie fast immer eine schöne Zeit. Meinen Eltern hat sogar „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ gefallen, den wir uns Samstagabend angeschaut haben.
(Vor Kurzem habe ich mir auch Mortal Kombat (2021) reingezogen und fand den Film wider Erwarten recht kurzweilig. Hoffentlich gibt es eine würdige Fortsetzung, in der am besten auch Shinnok mitspielt. Shinnok ist einer meiner Lieblings-Mortal-Kombat Charaktere.)
Die Katzen meiner Eltern waren wie immer sehr verschmust und hatten ihr eigenes Programm. Der eine Kater ist ein Mix aus Russisch Blau und Britisch Kurzhaar. Auch er ist von dem politischen Irrsinn nicht verschont geblieben. Nachdem während der Pandemie zunächst seine „britische Teilabstammung“ unterschlagen werden musste, ist nun auch seine russische Abstammung in Ungnade gefallen. Ab sofort ist er nicht mehr „der Russe“ … .^^

An sich möchte ich mich auch „mal wieder“ mit meinen Kumpels verabreden. Wobei „mal wieder“ meint: Nach mehr als zwei Jahren Nichtreffen in den einen beiden Fällen und in dem anderen Fall nach mehr als 1 3/4 Jahren.
Teilweise hatte ich es gerade anfangs wegen der Pandemie nicht für sinnvoll gefunden, aber am meisten hat bei mir reingespielt, dass ich die Wochenenden zum Erholen alleine benötigt habe und niemanden treffen wollte. Der Wunsch nach Erholen und Alleineseinkönnen hat mein Bedürfnis nach einem Treffen regelmäßig überwogen. Ich fürchte, das wird auch all die noch kommenden Wochenenden so bleiben. Aber trotzdem sollte ich mal über meinen Schatten springen. Wenn ich mich verabrede und das Treffen erstmal angefangen hat, gefällt es mir ja. (Wobei ich auch Alleinesein dann nach wie vor super fände und das nach den Treffen genieße bzw. auch zum Erholen brauche.)

Ich habe zwar oft den Eindruck, dass dieses „soziale Desinteresse“ bei mir auch etwas mit den Energiereserven zu tun hat, die einfach niedrig sind, aber ich habe den Verdacht, dass ich auch als Energiebündel nicht kontaktfreudiger wäre.

Elden Ring

Das Spiele-Fieber hat mich gepackt und so habe ich nach längerem Zögern gestern spontan Elden Ring, Elex II und Sniper Ghost Warrior Contracts 2 gekauft. Und das, obwohl ich noch nicht einmal Cyberpunk 2077, Tomb Raider: Rise Of The Tomb Raider, South Park: The Fractured But Hole, Terminator Resistance, Vampyr u.v.m. durchgezockt habe.
Aber egal, nur vernünftig zu leben wäre sehr langweilig und ich habe den Kauf bisher nicht bereut. Bei Sniper Ghost Warrior Contracts 2 habe ich die internationale, ungeschnittene Fassung genommen, weil ich Gore-Effekte in Spielen mag und es blöd finde, wenn Spiele/Filme geschnitten werden. Bei Elex II ist mir zwar auch die etwas altbackene Grafik aufgefallen, aber bis jetzt kann ich mich damit arrangieren, wobei mir auch das Jetpack und die Story hilft. Gothic 1 war eines der wenigen Spiele, das ich durchgespielt habe. Die späteren Gothic-Nachfolger konnten mich dagegen nie recht locken, bis auf Elex II.

Wo ich gerade bei unvernünftigen Hobbys bin: Ich werde mir wieder eine Schreckschusswaffe kaufen, und zwar höchstwahrscheinlich eine Walther P99 P.A.K. Gold Edition. Mit vergoldetem Schlitten, weil das mal was Neues ist, wider Erwarten nicht kitschig aussieht und mir später helfen wird, meine Waffe von denen meiner Eltern und meines Bruders zu unterscheiden. Meine Familie hat nämlich das Schreckschusswaffen-Fieber gepackt.^ ^

Die Walther P99 gefällt mir mit am besten. Vor vielen Jahren hatten mein Bruder und ich uns überlegt, mit weiteren Kumpels Paintball zu spielen. Zum Paintball-Spielen sind wir letztlich leider nie gekommen, aber wir hatten uns deshalb jeweils neben Schutzhelm und Munition eine Walther P99 R.A.M. zugelegt. Leider musste ich meine Waffe recht bald wegen eines Defekts reklamieren. Da sich eine Reparatur nicht lohnte, wurde der Kaufpreis erstattet und danach habe ich mir keine neue Waffe mehr gekauft. Das vor allem aus praktischen Gründen: Das Schießen ist sehr laut und ist definitiv unvereinbar mit dem Leben in einem Studentenwohnheim bzw. einer Mietwohnung. Aber meine Eltern leben passend dafür und haben sich auf ihrem Grundstück eine Art Mini-Schießstand eingerichtet. Juhu!

In punkto Sport sieht es bei mir derzeit weiterhin mau aus. Seit dem letzten Eintrag hier war ich genau einmal Joggen bzw. eher eine Mischung aus Joggen und Spazierengehen bei Wind und Regen. Das hat mir zwar sehr gut getan, aber danach überwog an den weiteren Tagen wieder die Antriebslosigkeit – oder vielleicht auch einfach die Faulheit. Ich hoffe, ja, dass sich das bessert, wenn es hier wieder auch abends länger hell ist und wieder wärmer wird.
Dieses Wochenende wollte ich das gute Wetter eigentlich nutzen, um eine Fahrradtour zu machen, da es hier gute Fahrradstrecken gibt. Aber letztlich bin ich heute erst um 14 Uhr wach geworden und war bisher recht antriebslos, die Sonne ist jetzt gegen 16 Uhr auch schon wieder verschwunden. Vielleicht sollte ich es dann eher mit Spazierengehen/Joggen versuchen, um zumindest etwas frische Luft zu schnappen.

Neulich hat meine Mutter ausgemistet und dabei tatsächlich noch so uralte T-Shirts und Trikots aus meiner Jugend gefunden. Damals habe ich Handball und etwas Tennis gespielt und bin auf Bitten der Leichtathletik-Trainer, die teilweise auch Lehrer an meiner Schule waren, ab und zu sehr erfolgreich zu Leichtathletik-Wettkämpfen für den lokalen Leichtathletikverein und für die Schule angetreten (was mir dort aber von der eigentlichen Favoritin des Leichtathletikvereins viel Missgunst eingebracht hat, so dass ich auch auf ihr Betreiben hin nie recht Fuß im Leichtathletikverein gefasst habe, weil mir das dort zu viel „Zickenkrieg“ bzw. sozial zu anstrengend war und ich mich eh schon immer wie ein Alien gefühlt habe, das nirgends so recht reinpasst). Ein bisschen vermisse ich das Sportspektrum von Früher, sogar Handball. Mit einem Handball „rumzuspielen“ würde mich auch aktuell reizen, ich habe als Kind schon Ballsportarten geliebt, aber auf keinen Fall reizen würde mich ein erneuter Eintritt in einen entsprechenden Sportverein, mit all den sozialen und terminlichen Verpflichtungen. Schade, dass es hier keinen etwas abgelegenen Spielplatz mit einer Wand o.Ä. gibt, wo ich alleine „rumspielen“ kann.
Na ja, egal, ich werde mich irgendwie anderweitig sportlich behelfen müssen. Ernährungstechnisch sieht es ähnlich überschaubar aus, ich habe einfach generell derzeit keinen sonderlichen Antrieb zu irgendwas und fühle mich auch etwas erschlagen, obwohl ich objektiv betrachtet beruflich und privat viel mehr Luft als vorher habe.

Zwischenstand

Die letzten zwei Wochen sind mal wieder wie im Flug vergangen. Es fehlte an Schreiblaune und teils auch an Zeit, daher hole ich das nun nach:

Arbeit und Corona:
Die Bürovorsteherin hat von mir Dank freundlicher Inspiration von laluna80 den Spitznamen „der Drache“ erhalten.^^
Wie es weiterging: Der Drache sollte keine Gelegenheit mehr bekommen, sich wegen der ach so schlimm unzuverlässigen Schnelltests neue Schikanen für mich auszudenken, denn er ist seit zwei Wochen durchgängig krankgeschrieben. So hatte ich eine ruhige Zeit, in der mir niemand die Ohren vollgejammert hat mit seiner Corona-Panik. Mal sehen, ob der Drache nächste Woche wieder zurück ist.

Hinsichtlich des von unseren hochverehrten Politikern angekündigten Abbaus der Corona-Maßnahmen im März 2022 bin ich skeptisch. Es würde mich inzwischen auch nicht mehr wundern, wenn sie Maßnahmen wie 3G am Arbeitsplatz mit täglicher Schnelltestpflicht für Ungeimpfte zur „Basismaßnahme“ deklarieren, die dann auch über den März hinaus bis in alle Ewigkeit fortgesetzt wird. Ich glaube insoweit erst an Besserungen, wenn sie tatsächlich eintreten. Das Übel einer etwaigen allgemeinen Impfpflicht hängt nach wie vor über uns -auch wenn die Einführung inzwischen fragwürdiger denn je erscheint – und auch wenn sich inzwischen Widerstand regt, ist die Impfpflicht für die Beschäftigten im medizinischen u. pflegerischen Bereich noch lange nicht vom Tisch. Die Betroffenen tun mir Leid und ich drücke ihnen fest die Daumen, dass dieser Unsinn schnellstmöglich wenigstens jetzt wieder gekippt wird.
Schön wäre auch, wenn ich Ende März dann endlich mein Auto in die Vertragswerkstatt bringen könnte … .

Ansonsten konnte ich mich am Arbeitsplatz räumlich verbessern:
Das ehemalige Büro des Illuminaten ist jetzt mein. Ha, wer hätte das gedacht?! Seitdem habe ich ein tatsächlich sehr repräsentatives Büro, mit schönen hohen Wänden, Stuckleisten an der Decke und elektrischen Rollläden usw.. Außerdem muss ich mir nicht mehr die Lästereien Gespräche von Scharfzahn im Nebenzimmer anhören, sondern sitze in ruhiger Umgebung, was mir echt gut tut. Stolz bin ich auch, weil ich das Büro auch deshalb bekommen habe, weil ich mich nach etwas Zögern getraut hatte, danach zu fragen. Die gesamte Belegschaft hat mir sehr herzlich zu dem neuen Büro gratuliert und sich aufrichtig mit mir gefreut. Als ich zum ersten Mal am ehemaligen Schreibtisch des Illuminaten gesessen habe, habe ich innerlich gegrinst wie ein Honigkuchenpferd.

Freizeit:
Mir macht Zocken am PC wieder richtig Spaß, was ein gutes Zeichen ist. Und so habe ich u.a. stundenlang RDR 2, Crusader Kings 3 und Cyberpunk2077 gespielt. Seit dem Update 1.5, was tiefgreifende Änderungen mit sich gebracht hat, ist Cyberpunk2077 richtig klasse geworden und gefällt mir richtig gut.

Gar nicht gut lief es mit Schlaf, Bewegung und Sport. Unter der Woche habe ich mit Schlafproblemen zu kämpfen gehabt und bin letztlich selbst dann erst kurz nach 3 Uhr morgens eingeschlafen, wenn ich kurz nach Mitternacht ins Bett gegangen bin. Unter der Woche schlafe ich seit Jahren meistens zu wenig, weil ich erst spät müde werde und ’ne Nachteule bin, aber in den letzten Monaten hat es sich echt in eine krasse Richtung entwickelt. Sicherlich ist auch der fehlende Sport daran mitschuldig, weil mein Körper Dank des Bürojobs ohne Sport einfach zu wenig Bewegung hat und so dann nochmals später erst ausreichend „bettmüde“ wird. Daran ändert selbst der Schlafmangel des Vortages leider nichts, der macht nur, dass ich in den ersten Stunden nach der Arbeit zu müde für Sport bin, bevor ich dann nach 22/23 Uhr allmählich wieder munter werde.
Dadurch komme ich auch kaum an die frische Luft. Dank der Vitamin-D-Tabletten ist wenigstens das fehlende Sonnenlicht ausgeglichen, aber ich sehe auch für meine Verhältnisse sehr blass aus. Die ständigen Beschwerden wegen der Histaminsache sorgen dann auch nicht für ein lebendigeres Aussehen.

An den Wochenenden hatte ich nämlich oft das Problem, von freitags auf samstags starke Probleme mit meiner Histaminintoleranz zu bekommen, die sich dann bis einschließlich Sonntag hinziehen. Man kann sich das grob wie eine Mischung aus Migräne und Heuschnupfen vorstellen. Hinzu kommen Ödeme nebst durcheinandergewirbelte Temperaturregulation (Frieren, Schwitzen, Hitzeflush) und Kreislaufsystem und entsprechend ausgeknockt bin ich dann auch alles in allem. Rausgehen lockt mich wegen der Lichtempfindlichkeit und der werten Mitmenschen draußen in diesen Phasen ebenfalls nicht, ich brauche dann eine reizarme Umgebung und viel Ruhe bei möglichst keiner Kommunikation mit anderen.
Zusammen mit dem Umstand, dass ich sehr spät ins Bett gegangen bin, habe ich die Wochenenden im Ergebnis dann auch weitgehend verschlafen und war in der wachen Zeit zu ausgeknockt, um Sport zu machen. Stattdessen habe ich vor allem gezockt, was ja an sich nicht schlecht ist. Allerdings müsste ich mich wirklich wieder besser ernähren, unter der Woche mehr schlafen und mich mehr bewegen im Alltag.
Und eigentlich würde ich mich grundsätzlich auch mal wieder mit meinen Kumpels verabreden, aber das geht natürlich nicht, wenn ich an den Wochenenden so in den Seilen hänge. …
Ansonsten geht es mir aber alles in allem gut. Und die erwähnten „Dauerbaustellen“ werde ich bestimmt auch mit etwas Zeit zumindest wieder etwas besser in den Griff bekommen. Der obige „Teufelskreislauf“ ist ja nicht unüberwindbar. Vielleicht kann ich irgendwann Ende 2022 (?) oder so auch wieder in einen Sportverein gehen. Aktuell geht das ungeimpft hier nicht. Ich würde gerne wieder Taekwondo machen und hätte hier auch einen Verein in der Nachbarstadt, dessen Trainingszeiten tatsächlich ausnahmsweise nicht mit meinen Arbeitszeiten kollidieren. Unabhängig davon muss ich mich aber im Alltag mehr zusammenreißen, so dass ich mich wieder histaminärmer ernähre, Bewegung/Sport als feste Tagesroutine einbaue und so auch eher ins Bett und zu mehr Schlaf komme.

P.s.:
Die Musik ist in Cyberpunk2077 auch sehr stimmungsvoll. Wer u.a. im Afterlife im Spiel war, weiß, was ich meine.

Neues aus Absurdistan

Die Bürovorsteherin hat es sich heute nicht nehmen lassen, mich erneut darauf hinzuweisen, dass die Schnelltests ja angeblich ganz schrecklich unzuverlässig wären. Eigentlich geht das bei mir ins eine Ohr rein und ins andere Ohr raus, heute aber schilderte sie mir fast schon freudig-erschrocken zwei angebliche Fälle, in denen die Kandidaten symptomlos (und geimpft) waren und letztlich per PCR-Test positiv getestet wurden, obwohl der böse Schnelltest negativ gewesen sei. In dem einen Fall ging es um unsere Auszubildende, die symptomlos und putzmunter Zuhause sitzt und eigentlich mit dem negativen Schnelltest wieder hätte arbeiten können. Allerdings hat die Bürovorsteherin sie verdonnert, auch gegen Ende der Quarantäne zusätzlich zum Schnelltest einen PCR-Test zu machen, der dann positiv gewesen sein soll, weshalb unsere Auszubildende ’ne Woche dranhängen musste und aktuell auf das Ergebnis ihres weiteren PCR-Tests wartet, von dem abhängt, ob sie weiter in Quarantäne bleiben muss oder nicht. Es kann sich also nur noch um wenige Wochen handeln, bis sie uns wieder beehren darf. Solange sitzt sie quasi gesund, aber eben virenpositiv daheim rum.

Eigentlich eine super Idee … . Wir sollten das System auch für herkömmliche Grippe- und Erkältungsviren einführen. Am besten auch noch für HPV-Viren und alle sonstigen Keime. Nur wer Dank täglicher Tests nachweist, dass sein Körper 100%ig keimfrei ist und insofern keine Belastung für die Immunsysteme anderer darstellt, darf sein Zuhause verlassen. Es zählt nicht mehr die altmodische Herangehensweise danach, ob man Krankheitssymptome hat, wie objektiv gefährlich der Virustyp bzw. der Krankheitserreger ist und wie man sich fühlt, sondern nur noch, was ein Test sagt. Wenn ich mir überlege, wie fahrlässig wir das bisher all die Jahrzehnte gehandhabt haben in der Erkältungszeit … wie konnten wir uns bloß mehrheitlich auf unser Immunsystem verlassen, sofern keine besonderen Vorerkrankungen bestanden. Was waren wir dumme Neandertaler.

Dass die Impfung nicht so zuverlässig schützt, wie einst von der Regierung, ihrem Leibarzt Drostadamus und den fleißigen medialen Helfern suggeriert, und auch Geimpfte virenverseucht sein können, hat inzwischen auch das Gehirn der Bürovorsteherin erreicht. Eigentlich ja ein gewisser Lichtblick an Vernunft, aber ihre Panik verdrehte wieder alles zu der komischen Schlussfolgerung, dass das ja so nicht mehr weitergehen könne mit meinen täglichen Schnelltests, das sei viel zu unsicher, da „müssen wir uns was überlegen!“ .
Sprach’s mit drohendem Unterton und ließ mich mit einer Mischung aus psychosomatischer Übelkeit und zunehmender Wut zurück. Das Ganze pünktlich kurz vor der Mittagspause, so dass ich anschließend mein Mittagessen ausfallen ließ, weil mir beim besten Willen nicht nach Essen zumute war; ich habe dann aus reinen Vernunftgründen zwei Früchteriegel runtergewürgt.

Natürlich ist es ihr nach wie vor ein extremer Dorn im Auge, dass ich nicht mit einem dieser ganz super effizienten Corona-Impfstoffen geimpft bin, die so gut schützen, dass sie als geboosterte Person nach wie vor Todesangst vor dem Virus hat. Dabei ist sie in ihrer Haltung so eine elende Heuchlerin, die aus übergriffigen Egoismus ihre Mitmenschen drangsaliert. Ich hasse solche Verhaltensweisen, eben diese Doppelmoral und dieses Heuchlerische. Das Folgende hätte ich ohne ihren heutigen Auftritt nicht geschrieben, weil ich anderen ungern ihre Maske vom Gesicht reiße, da ich sehr viel Verständnis für das Maskentragen habe, aber was zu viel ist, ist zu viel.

Auf die Idee, das zu tun, was sie selbst tun könnte, um ihr individuelles Risikoprofil zu verbessern, ist sie trotz Todesangst nicht gekommen – mehr als sich dreimal eine Spritze geben zu lassen, ist ihr nicht in den Sinne gekommen. Stattdessen in den inzwischen ca. 2 Jahren der Pandemie ihren BMI, der sich im schwer adipösen Bereich bewegt, zu senken, gesünder zu leben etc. und so ihr Gesundheitsrisiko deutlich zu senken, auf diese banale Idee ist sie nicht gekommen. Auch ihr Verständnis für andere ist bemerkenswert und sie selbst nimmt für sich in Anspruch, überall in der Kanzlei ohne Maske rumzulaufen, obwohl wir hier Maskenpflicht haben.

Zu meiner Schilddrüsenerkrankung (wegen der ich in Kombination mit meiner Autoimmunerkrankung u.a. Bedenken gegen die x.-fach Impfungen habe, weil ich ganz froh bin, dass mein Immunsystem sich nach Jahren weitgehend beruhigt hat) durfte ich mir anhören, dass eine Schilddrüsenerkrankung doch halb so wild sei, ihr Mann habe auch eine Schilddrüsenerkrankung, der nehme einfach Tabletten und fertig, und er habe sich auch impfen lassen, das sei doch kein Grund, sich nicht impfen zu lassen.
(Gut, von der Autoimmunerkrankung habe ich schon nichts gesagt, weil das die Dame echt nichts angeht und weil ich sie insofern auch für gänzlich ungeeignet als Gesprächspartnerin halte, trotzdem bin ich immer etwas pikiert innerlich über so viel fehlendes Einfühlungsvermögen und Wunsch, Mitmenschen vorschreiben zu wollen, wie sie über ihren Körper entscheiden sollen. Ich maße mir doch auch nicht an, über die Schilddrüsenerkrankung ihres Mannes, seinen Leidensdruck und seine persönliche Impfentscheidung zu befinden. Das ist seine Sache und sein Körper, fertig, geht mich nichts an.)

Diese übergriffigen Begehrlichkeiten gegenüber Mitmenschen, wie jetzt mit der Forderung danach, dass andere sich impfen lassen sollen, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Wie meine Eltern zu sagen pflegen: Jeder paddelt sein Kanu selbst.
Wenn jeder auf seiner Spielwiese bleiben würde, anstatt unberechtigt in den höchstpersönlichen Lebensbereich anderer eingreifen zu wollen, um sich selbst besser zu fühlen oder anderweitig Vorteile verschaffen zu wollen, würde es der Menscheit besser gehen.

Die Bürovorsteherin selbst hat pathologisches Übergewicht und Asthma, weshalb sie eine ärztliche Befreiung von der Maskenpflicht bekommen hat. Da hätte ich in der gleichen Manier sagen können, dass das doch kein Grund sei, keine Maske zu tragen (und uns alle mit ihrer Atemluft zu gefährden^^), selbst schwer Lungenkranke tragen schließlich Maske ohne zu jammern.
Natürlich habe ich das nicht gesagt, sie hätte die Retourkutsche eh nicht verstanden und als miesen, unfairen Angriff gewertet, und im Grunde ist es mir egal, ob sie nun wirklich – zumindest subjektiv so empfunden – keine Luft unter einer Maske bekommt, ggf. aufgrund von Panik + Übergewicht + Asthma, oder ob das bloß „Anstellerei“ von ihr ist. Soll sie machen, wie sie meint. Ich habe auch durchaus etwas Mitgefühl, dass man nur extrem limitiert am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann in den heutigen Zeiten, wenn man keine Maske tragen kann, und dass das sicherlich belastend für sie ist. Das ärztliche Attest nützt ihr im Alltag nichts, sie wird ja trotzdem dann angefeindet, muss sich erklären etc.. (Sollte sie dann nicht umso mehr Sensibilität bzgl. der Schattenseiten der Ausgrenzung anderer haben? )

Sie soll einfach aufhören, wegen ihrer Corona-Panik Menschen wie mich zu terrorisieren und sich in meine höchstpersönlichen „Körperangelegenheiten“ einzumischen und sich immer wieder neue Ansatzpunkte auszudenken, um mir den Büroalltag unnötig und bar jeder vernünftigen Grundlage schwer zu machen. Bevorzugt dann, wenn der Arbeitsalltag eh schon stressig und empathiefordernd genug ist.

Soll sie Homeoffice oder am besten gleich eine Psychotherapie machen, wenn sie in der Kanzlei um ihr Leben fürchtet, weil ich im Nebentrakt in meinem Büro sitze, extra auch wegen ihr schon überall FFP2-Maske anstelle einer OP-Maske trage, mit ihr so keinen Kontakt habe, gesund und ungeimpft bin. Aber nee, stattdessen bin ich in ihrer Welt damit automatisch das größte Virensicherheitsrisiko, eine ständige Gefährdung ihres Lebens, völlig egal wie vorsichtig ich mich verhalte, wie zurückgezogen ich privat lebe und wie viel Rücksicht ich bereits auf ihre Verfassung nehme. An sich bin ich fast ungut für mich selbst rücksichtsvoll gegenüber anderen, aber wenn sie so weitermacht, dann mag ich auf sie keine Rücksicht mehr nehmen. (Ob ich es wirklich über’s Herz bringe, darf bezweifelt werden. Sie hat auch gute Seiten, so wie eben auch der Illuminat, trotzdem … .)

Ich will auch keine Bürofehde. Außer unwiderbringlich zerschlagenem Porzellan und frostiger Stimmung kommt da nichts bei rum. … Eigentlich möchte ich einfach in Ruhe arbeiten können. Bei der Bürovorsteherin habe ich an Tagen wie heute beinah den Eindruck, dass sie genau das verhindern will.
Mal sehen, welchen Unsinn sie sich nun ausdenkt. Da bekomme ich echt ’n Hals.

Egal, ich nutze ordnungsgemäß zugelassene Schnelltests und halte mich an die gesetzlichen Vorgaben, nicht mehr und nicht weniger. Am besten gar nicht irgendwie versuchen, ihr meine Seite zu erklären, das führt erfahrungsgemäß nur zur Sinnlos-Diskussionen bzw. gesteigertem Bedrohungsgefühl und Missmut bei ihr. Einfach Schallplatte spielen, kurz und höflich angebunden sein und es aussitzen. Freiwillig ohne Risikokontakt bzw. Krankheitssymptome oder positiven Schnelltest dackel‘ ich jedenfalls nicht zum Schnelltestzentrum für einen PCR-Test, nur weil sie am Rad dreht. Zumal ich mir in dem hiesigen Schnelltestzentrum womöglich noch am ehesten irgendeine der Virenmutanten einfange.